In Runde zwei, in der Kreisliga, ging es am Sonntag für die dritte Mannschaft gegen den Hammer Sc IV an die Bretter. Gegen den im DWZ–Schnitt ungefähr gleich starken Gegner mussten wir ohne unseren Frontmann Arno spielen. So rutschte jeder um eine Position nach oben. Mit Almut an erster und Jan an zweiter Position und Frank, Roman und Heiko an den Brettern drei bis fünf, wurden die Partien um 14 Uhr begonnen.
Die Partien im Überblick:
- Jona Lettaw – Almut Falge-Schoenfeld (Brett 1): In der Caro-Kann Verteidigung konnte Almut nach 58 Zügen und einiger ungenutzter Möglichkeiten von beiden Seiten in einem Turm Endspiel siegen. Nachdem Schwarz rochierte, begann Weiß einen Angriff mit dem g-Bauern am gleichen Flügel, überdehnte seine Position mit 13. g5 prompt und war infolgedessen gezwungen entweder den selben Bauern oder das Läuferpaar abzugeben. Dadurch erlangte Schwarz einen Freibauern und konnte in Kombination mit Weiß‘ offenen König Druck ausüben und in ein Endspiel abtauschen. Almuts Gegner erkämpfte sich zwischendurch eine ausgeglichene Position, konnte dem Druck der schwarzen Türme aber nicht standhalten und gab schließlich mit drei Bauern Rückstand auf – 0:1.

- Jan Becker – Paul Marquardt (Brett 2): Im Jobava London System endete Jans Partie in einem unglücklichen Remis nach Stellungswiederholung. Nach einem frühen Vorstoß auf dem Königsflügel ließ Weiß eine Möglichkeit aus, früh den d-Bauern von Schwarz zu gewinnen. In folgenden Mittelspiel gelang es Jan Schwarz nach einer Ungenauigkeit das Rochaderecht zu nehmen und die geöffnete g-Linie zu kontrollieren. Durch diesen Vorteil kam es schließlich zum Materialverlust für Schwarz und Weiß stand im resultierenden Endspiel deutlich besser. Doch Schwarz gab nicht auf und nutzte seinen zentral platzierten König um Druck auf Weiß‘ König auszuüben und einen Bauern zu gewinnen. Jan, dessen Zeit um Zug 35 unter die 20 Minuten Marke fiel, verzählte sich im Versuch den 40. Zug für die Bonus-Zeit zu erreichen und der Gegner reklamierte Remis durch Stellungswiederholung – 0,5:0,5.

- Thomas Borisek – Frank Flacke (Brett 3): Im abgelehnten Damen Gambit verlor Frank durch einen Fehler die lange sehr positionelle und ausgeglichene Partie. Weiß schaffte es kurz nach der Eröffnung einen kleinen Vorteil zu erlangen und Schwarz zu einigen defensiveren Zügen zu zwingen, verpasste aber passend abzutauschen und den d-Bauern zu gewinnen. Einige Züge später, in ausgeglichener Stellung, wagte Weiß einen Bauernvorstoß im Zentrum. Schwarz verpasste die Möglichkeit den Bauern abzutauschen und ließ zu, dass Weiß‘ e-Bauer an der eigenen Bauernkette vorbeikam. In Kombination mit einer Fesselung gegen die schwarze Dame, konnte Weiß Franks König entscheidend schwächen. Schwarz versuchte sich noch mit einer taktischen Mattdrohung zu retten, nach einer Springer Gabel gegen König und beide Türme gab Schwarz auf – 1:0.

- Roman Haak – Nick Westhoff (Brett 4): In der Französischen Verteidigung unterlag Roman mit Weiß, nachdem er einen Springer einstellte. Die Partie begann ruhig und mit einer positionellen Ungenauigkeit von Schwarz, der früh sein Läuferpaar abgab. Zusätzlich entstand ein Entwicklungsvorteil für Weiß. Diesen konnte er nicht nutzen und gab nach elf Zügen ebenfalls sein Läuferpaar ab. Beide Seiten rochierten am Königsflügel, Schwarz nahm einen ungedeckt scheinenden Zentrumsbauern und ließ dadurch eine vielversprechende Angriffsmöglichkeit für Roman zu. Dieser sah, dass der gegnerische f-Bauer das Ziel des Angriffs ist, peilte mit seinem Springer leider das falsche von zwei möglichen Feldern an und stellte den Springer ein. Darauf tauschten beide Seiten in ein Endspiel ab, in dem Schwarz vier Punkte Materialvorteil hatte. Nach zehn Zügen und sauberer Technik von Schwarz, gab Weiß auf – 0:1.

- Mia Schäfer – Heiko Wiens (Brett 5): Gegen das London System verlor Heiko nach langem Läuferendspiel. Schwarz wählte die moderne Verteidigung und gab in Zug sechs seinen weißen Läufer ab. Ohne zu rochieren bewegte er seinen d-Bauern ein zweites Mal und konnte seine Gegnerin dadurch zu einem Damentausch verleiten. Durch dieses Manöver nahm Heiko ihr den Vorteil, verlor diesen aber gleich, zusammen mit seinem c-Bauern. Beide Seiten rochierten auf entgegengesetzten Flügeln und Heiko gelang es seiner Gegnerin den Vorteil durch deutlich aktivere Spielweise wieder abzunehmen. Es folgte ein Abtausch der Türme. Das resultierende Endspiel war nicht haltbar für Schwarz, der sich mit vier Bauerninseln gegen zwei starke Bauernketten verteidigen musste. In 20 Zügen verwertete Weiß die Stellung klug und geduldig, sodass Schwarz bei Zug 51 mit drei Bauern Rückstand aufgab – 1:0

Fazit:
Jeder in der Mannschaft nimmt aus diesem Spieltag persönliche Erfolge und Lehren mit. Somit ist die Niederlage verkraftbar. Wir erscheinen erfahrener und mit Arno am 9.11.2025 bei der fünften Mannschaft des Hammer Sc.
